Strategien für eine starke OGS
„Wir haben 20 Jahre nur auf Grundlage eines Erlasses gearbeitet“, sagt Miriam Maiburg, Bereichsleiterin Schule beim Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen. Der Rechtsanspruch ist daher nicht nur eine große Herausforderung, sondern auch eine große Chance. „Wir sehen viel Bewegung in den Kommunen. Und auch der Gesetzgeber muss nun etwas tun. Nämlich endlich einen rechtlichen Rahmen schaffen“, sagt Miriam Maiburg. Formal bleiben drei Jahre bis zum Rechtsanspruch. Doch eigentlich ist der Ausbau ein stetiger Prozess und die Schulen stecken bereits mittendrin. Um die OGS-Teams auf dem Weg zu unterstützen, hat im Mai die erste OGS-Strategiekonferenz des Unterbezirks stattgefunden. Teilgenommen haben alle OGS-Teamleitungen, Koordinator:innen und Fachbereichsleitungen im Bereich Schule. Gemeinsam wurde an der zentralen Frage: „Was muss passieren, um optimal ins Schuljahr 2026/2027 zu starten?“ gearbeitet. Während einige Standorte bereits jetzt gut ausgebaut und aufgestellt sind, muss sich an anderen Schulen noch einiges verändern. Damit das überall gleich gut funktioniert, haben sich alle Teilnehmenden der Strategiekonferenz auf einen gemeinsamen Prozess geeinigt. In unterschiedlichen Gremien arbeiten in den nächsten Monaten viele Akteure zusammen daran, die OGS zukunftsfähig aufzustellen.
Während sich drei Qualitätszirkel um die Themen „Sonderpädagogische Förderbedarfe“, „Mittagsverpflegung“ und „Öffentlichkeitsarbeit“ kümmern, arbeitet eine weitere Arbeitsgruppe an dem Thema Raumkonzepte. Ziele sollen festgelegt, Maßnahmen angestoßen und umgesetzt werden. Als Hilfestellung für die Weiterentwicklung der Raumkonzepte wird der Leitfaden „Raumkonzepte“ zur Verfügung gestellt und in der OGS-Akademie vorgestellt. Außerdem wird eine Übersicht der Standorte mit besonderen Raummerkmalen oder Raumkonzepten erstellt. „Bei Fragen kann man so einfacher auf die Erfahrungen der Teamleitungen zurückgreifen, die schon spezielle Raumkonzepte umgesetzt haben“, sagt Miriam Maiburg. Eine weitere Arbeitsgruppe kümmert sich um den Schwerpunkt „Ganztagsklassen“. Auch hier gibt es bereits einen Leitfaden, der im vergangenen Schuljahr erstellt wurde. Im November wird eine Infoveranstaltung für Kommunen und Schulleitungen stattfinden, außerdem soll eine Fortbildung für Mitarbeiter:innen in Ganztagsklassen entwickelt werden. Eine Arbeitsgruppe zur Prozessteuerung sorgt dafür, dass alle Ergebnisse der Gremien gesammelt, vorgestellt und transparent gemacht werden. Für jede Kommune ist eine Teamleitung in diesem Gremium vertreten, die dann Ergebnisse in die OGS-Teamleiterrunden vor Ort transportieren. Die Arbeitsgruppe wird zudem die zweite Strategiekonferenz Anfang 2024 mitplanen.
„Wir haben 68 Standorte und jeder von ihnen hat seine eigenen Stärken. Jetzt gilt es herauszufinden, wie wir diese erfassen können, sodass alle anderen auch davon profitieren können. Manche Dinge müssen gar nicht neu erfunden werden, weil es sie bereits bei uns gibt“, sagt Miriam Maiburg. Und so zeigte sich auch auf der Strategiekonferenz: Der Austausch untereinander ist für alle Teamleitungen immens wichtig. Immer wieder wurde der Wunsch nach Hospitation in anderen Schulen geäußert. Daraus entstanden ist die Idee, einmal im Quartal eine OGS für andere Teamleitungen zu öffnen. Es gibt eine Führung durch die OGS, eine Vorstellung des Konzeptes und anschließend bleibt noch Zeit für Fragen und einen Austausch untereinander. „Dabei wählen wir nach unterschiedlichen Schwerpunkten eine OGS aus“, erklärt Miriam Maiburg. Den Anfang macht eine besonders große OGS mit mehr als 200 Kindern, danach folgt eine OGS mit einem besonderen Konzept für die Mittagsverpflegung.
INFO
Miriam Maiburg
Bereichsleitung Schule
Wildermannstraße 69
45659 Recklinghausen
Tel.: 02361 9316751
Dieser Artikel stammt aus unserem Magazin „AWO erleben!“. Die gesamte Ausgabe steht hier zum Download bereit.