Neue Kitas, neue Teams
Fliesenleger, Maler, Estrichleger, Garten-Landschaftsbauer – die Handwerker geben sich die Klinke in die Hand. Es ist wuselig auf der Baustelle der neuen Kita in Dorsten an der Marktallee. Hier arbeiten alle emsig daran, dass ab August die ersten Kinder in ihre Gruppen einziehen können. „Ich freue mich schon so“, sagt Gabriela Ostrick und strahlt dabei über das ganze Gesicht. Die gelernte Erzieherin wird die Kindertageseinrichtung leiten. Zurzeit wird sie in einer Isselburger AWO-Kita angelernt, schaut der Leitung über die Schultern. Regelmäßig besucht Garbiela Ostrick die Baustelle in Dorsten. „Es ist Wahnsinn, wie schnell sich alles verändert. Am Monatsanfang habe ich gedacht, das wird dauern. Und jetzt hängen die ersten Fliesen an der Wand“, staunt sie. Björn Fechner, Architekt der städtischen Tochtergesellschaft InfraDOR, die für die Stadt Dorsten als Bauherrin und Eigentümerin des Gebäudes die Kita baut, führt die zukünftige „Hausherrin“ sowie Fachbereichsleiterin Barbara Richterich durch die Baustelle und erklärt den Stand der Bauarbeiten. „Wenn die Feuchtigkeit im Estrich stimmt, kann mit dem Verlegen des Fußbodens begonnen werden.“ Damit ist wieder ein wichtiger Schritt bis zur Eröffnung geschafft.
Hohe Decken, helle Räume und eine große Empfangshalle machen Eindruck. „Hier könnte eine Mensa für die Kinder entstehen“, überlegt Barbara Richterich. „Allerdings wollen wir diesen tollen Platz universell nutzen, es wäre doch zu schade, wenn hier nur gegessen wird.“ Gabriela Ostrick hat bereits einige Ideen im Kopf. „Ein Atelier zum Beispiel“, überlegt sie, während ihr Blick durch die großen Fenster nach draußen geht. Im Garten ist bereits ein Bagger bei der Arbeit. „Hier entsteht der Wasserlauf für den Wasserspielplatz“, erklärt Björn Fechner. Er ist zuversichtlich, dass der geplante Termin eingehalten werden kann.
In vier Gruppen – eine U3-Gruppe, zwei Gruppen für Kinder von zwei bis sechs Jahren und eine Gruppe für die „Großen“ zwischen vier und sechs Jahren – können 75 Kinder betreut werden. Obwohl das Team aus Fach- und Ergänzungskräften bereits zum großen Teil feststeht, sind noch einige Stellen ausgeschrieben. „Bevor nicht alle Stellen besetzt sind, können wir nicht mit der vollen Kinderzahl starten“, sagt Barbara Richterich. Zwei Hauswirtschaftskräfte sollen das Team ebenfalls verstärken. Denn gekocht wird frisch in der Dorstener Kita. Eine große Küche steht dafür bereit.
Die Kita in Dorsten wird die 82. Kindertageseinrichtung in Trägerschaft des Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen. Vor 75 Jahren, im April 1958, eröffnete die erste AWO-Kita in Herten ihre Türen. Das „Kinderparadies in Herten-Süd“ wie damals die Hertener Allgemeine titelte, bot Platz für 76 Kinder und war die erste Einrichtung seiner Art im Hertener Raum. Das Gebäude an der Königsberger Straße ist im vergangenen Jahr abgerissen worden. Die Kinder und ihre Erzieher:innen sind derzeit in einer Übergangslösung in der Kita Wörthstraße untergebracht. „Wir freuen uns, wenn wir endlich in unsere neue Kita an unserem alten, gewohnten Standort zurückziehen können. Es wird Zeit“, sagt Silke Metzler, Einrichtungsleitung der Kita Königsberger Straße. Sie ist davon überzeugt, dass dann aus dem in die Jahre gekommenen Altbau wieder ein Kinderparadies wird. Barabara Richterich, die als Fachbereichsleiterin ebenfalls für die Kitas in Herten zuständig ist, ist vorsichtig optimistisch, dass der Baufortschritt einen baldigen Umzug möglich macht. Dann können statt der zuletzt 40 betreuten Kinder wieder 75 Kinder einen Platz erhalten. „Allerdings müssen wir dafür das Fachpersonal finden“, sagt Barbara Richterich. „Es sind drei Vollzeitstellen ausgeschrieben.“
Eine neue Kita, ein neues Team – für Gabriela Ostrick ein absoluter Pluspunkt. „Man kann so viel Mitgestalten und neuschaffen“, zählt sie auf. Ein genaues Konzept für die Kita in Dorsten steht noch nicht fest. „Das werden wir gemeinsam im Team erarbeiten“, sagt die neue Leiterin. „Mir ist Nachhaltigkeit sehr wichtig. Die Kinder sollen im Matsch sitzen und Regenwürmer finden können. Dafür braucht es nicht viel. Weniger ist oft mehr.“ Langfristig wird in Dorsten die Zertifizierung zum Familienzentrum angestrebt. „Das bietet sich in diesem Stadtteil und mit dem Standort an“, erklärt Barbara Richterich.
INFO
Fachbereichsleitung Kita-Süd
Barbara Richterich
Clemensstraße 2-4
45699 Herten
Tel.: 02366 1091-77
b.richterich@awo-msl-re.de
Dieser Artikel stammt aus unserem Magazin „AWO erleben!“. Die gesamte Ausgabe steht hier zum Download bereit.