Menschenleben retten
„Zu dem Anstieg der Todesfälle hat auch die Pandemie beigetragen“, stellt Birgit Feldkamp, Teamleitung der Suchtberatungsstelle des Caritasverbandes in Lüdinghausen, fest. Die Versorgungssituation sei nach wie vor kritisch und es gelinge nicht allen Personen die Versorgung mit einem Drogenersatzstoff anzubieten, so Feldkamp weiter. Andrea Schmäing, Teamleitung der Suchtberatungsstelle der IBP erklärt die Hintergründe: „Einige drogenabhängige Menschen sind in prekären Lebenssituationen und oft nicht krankenversichert. Ein Versicherungsschutz ist jedoch notwendig, um eine Substitutionsbehandlung aufnehmen zu können.“ Oft sind es die kleinen Dinge, die die Situation von drogenabhängigen Menschen verbessern würden, merkt Lioba Krüger-Rosenke, Leiterin der AWO Sucht- und Drogenberatungsstelle und der Fachstelle Substitution in Dülmen, an: „Drug Checking-Angebote, also Stellen an denen Menschen die Drogen, die sie konsumieren, untersuchen lassen können, gibt es bisher noch nicht, da die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht geschaffen sind. Dabei wäre dies eine sehr einfache Methode das Risiko des Drogenkonsums zu minimieren.“ Eines ist den Suchtexpertinnen besonders wichtig: „Sucht ist eine Krankheit und keine schlechte Angewohnheit. Unter der gesellschaftlichen Stigmatisierung leiden suchtkranke Menschen bis heute.
INFO
Sucht- und Drogenberatungsstelle Kreis Coesfeld
Lioba Krüger-Rosenke
Telefon: 02594 910011
Dieser Artikel stammt aus unserem Magazin „AWO erleben!“. Die gesamte Ausgabe steht hier zum Download bereit.