Inflation und Krisen lassen Armut wachsen
Corona-Pandemie, Energiekrise, der Krieg in der Ukraine: Die Auswirkungen treffen viele Menschen hart. Das macht sich auch bei der Arbeit von Schuldnerberaterin Babette Lorig bemerkbar. Bei einem Besuch von AWO-Präsident Michael Groß in der Schuldnerberatung Datteln des AWO Unterbezirks Münsterland-Recklinghausen machen Babette Lorig und Fachbereichsleiterin Esther Palmer auf die besorgniserregende Lage aufmerksam.
Michael Groß hat sich viel Zeit genommen, die Sorgen und Nöte der Schuldnerberatung anzuhören. Den AWO-Präsidenten interessierte vor allem, wie sich die Arbeit der Schuldnerberaterin durch die hohe Inflation verändert hat. Bereits im April hatte Michael Groß vor Armutsfolgen gewarnt. „Die Inflation trifft vor allem die vielen Menschen, die in Armut leben, und durch die steigenden Lebenshaltungskosten in existenzielle Not geraten.“ Das zeigt sich auch in den Schuldnerberatungen in Datteln. „Insgesamt hat sich die Situation für Menschen im Leistungsbezug sowie im Niedriglohnsektor erheblich verschärft“, berichtet Babette Lorig. Sie stellt bei ihrer täglichen Arbeit immer wieder fest, dass viele Menschen gar nicht wissen, welche Ansprüche sie haben. „Oft sind die Menschen auch durch ihre eigene Scham handlungsunfähig.“ Fachbereichsleiterin Esther Palmer betont einen weiteren Punkt: „Das Bundesteilhabegesetz spricht von der notwendigen Teilhabe aller Menschen in dieser Gesellschaft. Durch die zunehmende Armut und die Überschuldung verschiedener Menschen, ist ihnen diese Teilhabe nicht möglich!“
Die Schuldner- und Insolvenzberatung arbeitet in einer Kooperation mit der Stadt Datteln. Babette Lorig berät von Montag bis Freitag nach vorheriger Terminvereinbarung.