1.350 AWO-Mitarbeiter*innen in Düsseldorf

Kitas und Offener Ganztag bleiben geschlossen

Die soziale Infrastruktur in Nordrhein‐Westfalen steht auf der Kippe. Kindertageseinrichtungen und Offener Ganztag, Pflegeeinrichtungen, Integration von Geflüchteten, Schuldnerberatung oder Jugendförderung: Sie alle sind durch die geplanten massiven Kürzungen im Landeshaushalt NRW 2024 und Bundeshaushalt 2024 in ihrer Existenz bedroht.

Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege NRW (LAG FW NRW) hat eine Kampagne mit dem Titel „NRW bleib SOZIAL!“ gegen die Mittelkürzungen beschlossen. Sie läuft vom 19. Oktober bis in den Dezember 2023 zur dritten Lesung des Landeshaushaltes. Zum Auftakt fand am Mittag des 19. Oktober vor dem Landtag Düsseldorf eine Kundgebung statt.

Als Träger von 83 Kindertagesstätten sowie 63 Offenen Ganztagsschulen beteiligte sich der AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen an dieser Aktion. Rund 1.350 Mitarbeiter*innen machten sich in Bussen auf den Weg nach Düsseldorf, um dort ein Zeichen zu setzen. Aus diesem Grund blieben nahezu alle Kitas des AWO Unterbezirks an diesem Tag geschlossen. Vereinzelt wurden Notgruppen eingerichtet. Alle OGS-Standorte im Kreis Recklinghausen, Ahaus und Lüdinghausen gingen ebenfalls in die Notbetreuung. „Uns ist bewusst, dass die Schließungen der Einrichtungen einen hohen organisatorischen Aufwand für die Eltern bedeuten. Dennoch ist es uns ein großes Anliegen, unseren Mitarbeiter*innen zu ermöglichen, auf die Missstände aufmerksam zu machen“, sagt Melanie Queck, Geschäftsführerin des AWO Unterbezirks Münsterland-Recklinghausen. „Damit sich die Situation in Sozialen Einrichtungen ändert, brauchen wir als Träger den finanziellen Ausgleich für Inflation, Energiekosten‐ und Personalkostensteigerungen und keine Kürzungen!“ Das von der Landesregierung angekündigte „KITA‐Rettungspaket“ reicht bei weitem nicht aus und ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“

Insgesamt kamen rund 22.000 Teilnehmer*innen aller Wohlfahrtsverbände aus ganz NRW zu der Kundgebung.